Warum Ernährungberatung
BARF, selbstgekochte Rationen oder Fertigfutter
Warum ist Ernährungsberatung sinnvoll?
Unabhängig von der Fütterungsart
Professionelle Ernährungs- und BARF-Beratung für Hunde ist in manchen Situationen nicht nur sinnvoll, sondern sogar notwendig.
Dies gilt insbesondere für Tiere, die beispielsweise an einer Krankheit leiden und daher auf ein Spezialfutter angewiesen sind. Auch Hunde die mit Übergewicht oder Fettleibigkeit zu kämpfen haben, benötigen eine besondere Betreuung. Hat das Tier Unverträglichkeiten oder Allergien, muss auch dies bei der Rationsgestaltung berücksichtig werden. In diesem Fall kann es auch notwendig sein, eine Ausschlussdiät durchzuführen. Bei all diesen Beispielen muss der Futterplan oder die Ration genauestens zusammengestellt und überwacht werden. Fütterungsfehler sollten hier unbedingt vermieden werden, um den Heilungsverlauf nicht zu stören oder das Tier unnötig zu belasten.
Auch während der Trächtigkeit und Laktation ist eine professionelle Rationsgestaltung für deine Hündin oder Kätzin sinnvoll. Damit sich die Föten gut entwickeln können, muss eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sichergestellt werden. Neben dem erhöhten Nährstoffbedarf muss auch eine ausreichende Versorgung mit Energie gewährleistet sein. Später spielt auch die ausgewogene Ernährung der Welpen eine wichtige Rolle. Werden während des Wachstums Fütterungsfehler gemacht, kann es sein, dass sich diese nicht wieder korrigieren lassen.
Ist dein Tier wählerisch, lässt einiges seiner Ration stehen oder sortiert bestimmte Bestandteile aus? Dann ist die ausreichende Versorgung mit Energie und Nährstoffen gefährdet! Dies kann auch der Fall sein, wenn dein Hund eine sehr geringe Futtermenge frisst (z. B. bei Senioren). Hier ist eine entsprechende Supplementierung der Nährstoffe oder eine Anpassung der Zusammensetzung der Ration notwendig. Sollte dein Tier eine extrem hohe Futtermenge benötigen, sollte man auch hier einmal die Bedarfswerte ermitteln und der Ration gegenüberstellen, da auch eine Überdeckung von bestimmten Nährstoffen problematisch ist.
Insbesondere für die genannten Fälle ist eine Ernährungs- oder BARF-Beratung sinnvoll. Da aufgrund dieser speziellen Umstände einiges an Berechnungen sowie Analysen notwendig sind, bietet dies auch viel Potential für Fehler. Hier kann dir eine professionelle Rationsgestaltung die Sicherheit geben, dass dein Hund – trotz der außergewöhnlichen Umstände – mit allen notwenigen Nährstoffen versorgt wird.
Wieso ein professioneller Futterplan aber auch bei einem gesunden, ausgewachsenen Tier empfehlenswert ist, beantworte ich dir in den Fragen unten.
Kann ich nicht einfach selbst einen Plan für meinen Hund machen?
Kurzum: Ja, das kannst du! Aber so “einfach” ist es nicht.
Es ginge sogar ganz ohne Plan. Du kannst einfach in die nächste Zoohandlung gehen und dir dort ein Futter aussuchen. Dort wirst du vermutlich sogar kostenlos beraten.
Wieso sollte ich also eine Ernährungsberatung in Betracht ziehen?
Das ist eine gute Frage und es gibt keine eindeutige Antwort. Es kommt zum Beispiel darauf an, wie oder was du füttern möchtest. Möchtest du einfach nur die Tüte oder Dose aufmachen und deinem Hund in den Napf geben, brauchst du keinen Futterplan. In diesem Falle empfehle ich dir aber gerne ein bedarfsdeckendes Futter, welches möglichst artgerecht und natürlich ist. Außerdem berechne ich dir den tatsächlichen Futterbedarf deines Tiers, da die Angaben der Hersteller leider oft nicht zielführend sind.
Fertigfutter - Nassfutter, Dosenfutter, Reinfleischdose
Möchtest du Fertigfutter (Nass- bzw. Dosenfutter) geben? Klingt erstmal nach einem einfachen Fall. Aber auch hierbei gibt es verschiedene Sachen zu beachten. Gerade die Werbeversprechen sind vielfältig: Frische Kräutern finden Einzug im Fertigfutter, es wird mit Bio-Qualität, einer Zubereitung ohne künstliche Zusatzstoffe, vitaminschonender Kaltabfüllung oder getreidefreiem Futter geworben. Es ist also nicht verwunderlich, dass es inzwischen unzählige Anbieter und Variationen gibt. Wenn man sich dann die Angaben auf der Verpackung genauer ansieht, erkennt man schnell große Unterschiede. Leider sind aber viele Fertigfutter schlecht oder unverständlich deklariert, sodass man sich als Verbraucher wirklich schwer tut. Zudem können bei naturbelassenem Fertigfutter einige Bedarfswerte nicht ausreichend gedeckt sein, da die Hersteller damit werben, dass sie keine synthetischen Zusätze verwenden. Problematisch wird es auch, wenn man deutlich von der Fütterungsempfehlung des Herstellers abweicht.
Möchtest du verschiedene Nassfutter füttern oder eine Reinfleischdose aufwerten? Dann fragst du dich vielleicht, ob die gewählte Kombination oder Ergänzung alle Nährstoffe ausreichend deckt oder es sogar zu einer Überversorgung kommt? Wie du siehst, gibt es alleine beim Nass- bzw. Dosenfutter einige Hürden, die man als Tierhalter bestreiten muss, bevor man zu einer bedarfsdeckenden und möglichst artgerechten Fütterung kommt.
Selbst hergestellte Rationen - BARF oder gekocht
Willst du die Fütterung deines Hundes – ganz oder teilweise – selbst in die Hand nehmen? Dann gibt es noch viele andere Sachen zu beachten! Möchtest du also einen BARF- oder Kochplan erstellen, kannst du dich hierfür natürlich auch selber einlesen. Hier tauchen vielleicht schon die ersten Schwierigkeiten auf, da es sehr viel Literatur oder Informationen im Internet gibt. Du wirst tausend verschiedene Meinungen bekommen und einige davon entsprechen nicht wirklich dem Beutetierkonzept, welches ich beim BARFen empfehle. Denn gerade dieses ermöglicht es die Bedarfsdeckung für dein Tier zu gewährleisten. Weicht man nun davon ab, kann es zu verschiedenen Nährstoffmängeln kommen. Ein weiteres Problem ist die Berechnung der Ration und die korrekte Aufteilung der Komponenten. Dann muss auch noch der Fettgehalt entsprechend gewählt werden. Es gibt kaum erforderliche Zusätze beim BARFen, jedoch sollten die Zusätze, die unbedingt notwendig sind, auch korrekt berechnet werden. Speziell die Ermittlung des Jodbedarfs und dessen Deckung muss extrem genau ermittelt werden. Hierbei kann einiges schief gehen und somit eine Erkrankungen der Schilddrüse provoziert werden. Selbst wenn du das alles ohne Hilfe hinbekommst, stehst du vielleicht vor dem Problem, dass dein gesundes Tier einiges der Ration nicht frisst oder mag. In diesem Fall müssen gegebenenfalls bestimmte Bestandteile supplementiert werden. Dafür müssen aber die genauen Bedarfswerte ermittelt und die Differenz zur Ration berechnet werden. Wie du siehst geht es hier um viel mehr, als nur die Tüte aufzumachen. BARFen oder artgerechtes Kochen ist kein Hexenwerk, jedoch müssen einige Dinge beachtet werden, sodass es deinem Tier an nichts mangelt. Fehlt aber das Grundwissen bzw. Verständnis, hat man keine Zeit sich einzulesen oder auch kein Interesse daran, ist eine BARF-Beratung auch für ein gesundes Tier empfehlenswert.
Warum der ganze Aufwand?
Du fragst dich jetzt sicher, warum man diesen ganzen Aufwand überhaupt betreiben soll? Inzwischen ist es fast jedem bewusst, dass es wichtig ist, sich gesund zu ernähren. Außerdem hören wir immer wieder Horror-Geschichten darüber, was alles passiert, wenn man sich schlecht ernährt oder an Übergewicht leidet. Das gleiche gilt auch für unsere Haustiere! Viele Hunde sind übergewichtig oder werden mit minderwertigem Futter ernährt. Auch das hat Einfluss auf deren Lebensqualität. Deshalb stehen wir als Tierhalter in der Verantwortung uns um unsere geliebten Vierbeiner zu kümmern und ihnen das bestmögliche Futter zu bieten. Es muss nicht unbedingt BARF oder gekocht sein, man kann auch mit der Auswahl des richtigen Fertigfutters den entscheidenen Schritt machen.
Betrachtet man nun noch die selbsthergestellten Rationen, fällt auch, dass man als BARFer oder wenn man für sein Tier kocht, oft für den akribischen Plan belächelt wird. Der Wolf läuft ja schließlich auch nicht mit der Waage durch den Wald. Ja, das stimmt, aber unser Haustier bekommt beim BARFen auch in den seltensten Fällen komplette Beutetiere vorgesetzt. Genau deswegen sind wir als Tierhalter in der Verantwortung unserem Tier eine bedarfsdeckende Ration zu servieren. Leider sehen das nicht alle Besitzer so und daher kommt es, dass die BARFer einen eher schlechten Ruf bei den Tierärzten haben. Denn wenn die sogenannten „BARFer“ ihr Tiere dort vorstellen, dann meist, weil sie es gut gemeint, aber schlecht gemacht haben. Wirft man nur wahllos rohe Bestandteile in den Napf, kann man kaum eine Bedarfsdeckung erreichen und damit eine Mangelernährung provozieren. Geht man nun aber mit Verstand und Plan an die Sache, dann ist BARFen oder Kochen eine artgerechte Fütterung die im Normalfall ganz ohne künstliche Zusätze auskommt!